Das Klima in Siebenbürgen

Fogarascher Gebirge in den Südkarpaten.

Gemäß der verschiedenen Höhenstufen lassen sich in Siebenbürgen grob drei Klimaregionen unterscheiden: ein Hochlandklima zwischen 200 und 800 m ü. NN, ein Mittelgebirgsklima im Bereich zwischen 800 und 1800 m sowie ein Gebirgsklima ab 1800 m bis hinauf zu den höchsten Gipfeln der Karpaten. Es gibt ein relativ einheitliches Klima im Siebenbürgischen Becken, wovon das Klima in höheren Lagen, in den Karpaten, zu unterscheiden ist.
Im Folgenden sollen vor allem die klimatischen Bedingungen im Hochlandbecken und in den Mittelgebirgen dargestellt werden.
Das siebenbürgische Hochland hat ein gemäßigtes kontinentales Klima, das durch große Temperaturgegensätze zwischen Sommer und Winter gekennzeichnet ist. Die Winter sind kalt und in den letzten Jahren oft schneearm; im Frühling ist es meist mild und sonnig. Die Sommer sind in Siebenbürgen warm; die heißesten Monate sind der Juli und August mit Temperaturen über 30º Celsius. Oft bilden sich dann lokale Wärmegewitter, die sich in starken Wolkenbrüchen über das Land ergießen. Im Herbst gibt es oft langanhaltende Schönwetterperioden, die zusammen mit den bunten Blättern der vielen Laubwälder den charakteristischen "Siebenbürgischen Herbst" abgeben.
Die mittlere Jahrestemperatur schwankt zwischen 10º C im Hochland und -2º C auf den Gipfeln der Berge. Die tiefste gemessene Temperatur wurde mit -38,5º C im Januar 1942 im Burzenland bei Brenndorf aufgezeichnet; die höchste Temperatur mit 40,6º C im Sommer 1952 bei Neumarkt am Mieresch. (rum.: Târgu Mureş).
Die Niederschläge schwanken durchschnittlich zwischen 700 und 900 mm im Jahr. In den letzten 50 Jahren ist das Klima wahrnehmbar kontinentaler geworden, was sich auch im Rückgang der durchschnittlichen Niederschlagsmenge bemerkbar macht. Die geringsten Regenmengen - mit einem Jahresdurchschnitt von ca. 550 mm - fallen im südlichen Teil der Siebenbürgischen Heide und im Zeckesch-Hochland.
In Siebenbürgen kann von Oktober bis April mit Schneefällen gerechnet werden. Manchmal zieht sich der Winter in die Länge und es gibt dann bis weit in den April niedrige Temperaturen und Schnee. Auf den Bergen hält sich der Schnee bis weit in den Sommer hinein; einige der Höhen bleiben ganzjährig schneebedeckt.
Die Winde wehen meist aus west- und nordwestlichen Richtungen und treiben die Wolken auf die Ostkarpaten zu, wo sich diese gerne abregnen, bevor sie den Landschaftsteil Moldau erreichen. Die östliche Seite der Ostkarpaten ist dementsprechend eine der trockensten Regionen Rumäniens und in der Moldau gibt es gelegentlich schlimme Dürreperioden.