1160-1218
~ 13. Jh.
~ 1370
1380
1403
1468
1488
1493
1495
1496
~ 1500
1503
1507
1523
1563
1572
1578
1599
1633
1657
1659
1691
1695
1699
1703-1708
1709
1712
1720
1721
1725
1727
1734
1735
1740
1742
1744
1763
1793
1794
1802
1803
1827
1839
~ 1865
1872
1885
1911
1913
1923
1926
1935
1945
1955
1980
2010
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- Vermuteter Zeitraum der Gründung von Reußdörfchen.
- Bau einer turmlosen, romanischen Basilika an der Stelle der heutigen
evangelischen Kirche.
- In einem Kirchenbuch der Hermannstädter Kirchengemeinde wird ein sla-
visches Buch im Zusammenhang mit Reußdörfchen erwähnt.
- Erste urkundliche Erwähnung des Ortes. Als Vertreter des Dorfes nimmt
"Manshercze villicus de villa Ruthenica" an einer Versammlung des
Hermannstädter Stuhles teil.
- Pleban Michael ("Michaelem plebanum de villa Rutenorum") wird in einer
Urkunde als Zeuge aufgeführt.
- Reußdörfchen gehört zum Hermannstädter Stuhl. Die Vertreter der Ge-
meinde Johann Lang und Hans Burchperger überbringen dem Bürger-
meister von Hermannstadt insgesamt 29 Denar Steuern.
- Laut einer Steuerliste werden im Ort 14 Hauswirte und 4 "Arme", d.h. Wirte,
die keine Steuern aufbringen können, gezählt.
- Unter der Führung von Alibeg fallen die Türken am 22. Juni in Siebenbürgen
ein. Reußdörfchen fällt ihnen zum Opfer; der Ort wird niedergebrannt.
- Aus der Kasse der "7 Stühle" fließt Geld zum Wiederaufbau der Gemeinde.
- Die Gemeinde ist in der Lage eine Kirche zu bauen. Aus der erwähnten
Kasse werden 10 Gulden zu Unterstützung des Vorhabens ausgezahlt.
- Über dem Chor der Basilika wird aus Ziegeln ein Glockenturm errichtet.
- Aus dem Stadtsäckel von Hermannstadt wird ein Zuschuß von 17 Gulden
und 45 Denar zur Befestigung der Kirche gezahlt.
- Bewohner von Reußdörfchen werden von der Stadt Hermannstadt als
Söldner angeworben. Ein "Blasch von Rwsdorffgin" erhält 20 Gulden Sold;
andere werden zum Wachdienst ins Gebirge geschickt.
- Der Ort erhält einen Zuschuß von 12 Gulden.
- Der Einwohner Mathias Mylner schmäht und droht dem Pfarrer Johannes.
Er sagt, dass "die Hunde sein Blut lecken würden, denn er sei ein Räuber
wie alle Pfarrer des Ortes". Sigismund Breckner lässt sich sogar wegen der
Haushälterin des Pfarrer auf eine Schlägerei mit demselben ein.
- Ein Hattertstreit mit Großau geht zugunsten Großaus aus. In der Urkunde
wird ein "Zyrf" (Serbe) aus Reußdörfchen als Zeuge genannt.
- Es gibt im Ort 49 Steuerzahler.
- An der Kirche werden Reparaturarbeiten durchgeführt.
- Wegen Klagen des Pfarrers erlässt die Stuhlsbehörde in Hermannstadt
strenge Verhaltensmaßregeln für Reußdörfchen.
- Reußdörfchen ist noch immer ein kleiner Ort. Zusammen mit der Gemeinde
Baumgarten bildet der Ort das Schlußlicht auf einer Steuerliste des Her-
mannstädter Stuhls.
- Truppen des Fürsten Georg II. Rákóczi verwüsten Reußdörfchen.
- Fürst Georg II. Rákóczi kommt mit seinen Truppen nach Reußdörfchen.
Er schlägt hier für eine Nacht sein Lager auf, bevor er sich der Belagerung
Hermannstadts zuwendet.
- Im Ort werden 39 Steuerzahler und 4 Witwen gezählt.
- Das Pfarrhaus wird umgebaut und erweitert.
- Erneuerung der Kirche.
- In der Zeit der Kurutzenunruhen steht das Dorf vollkommen leer. Die Be-
wohner von Reußdörfchen nehmen Zuflucht in die Gemeinde Baumgarten,
wo sie 5 Jahre lang verweilen.
- Der Pfarrer führt die Ortsmatrikel weiter.
- In einer Steuerliste werden die Bewohner von Reußdörfchen "vallachii" ge-
nannt. Es gab im Ort 53 steuerpflichtige "Rumänen" und 3 Witwen.
- Auf 56 Höfen leben 61 bulgarische und 14 rumänische Familien. 12 Höfe
liegen wüst. Es werden 133 Ochsen, 35 Pferde und 108 Kühe gezählt. Es
fehlt dem Ort nur an einer Mühle.
- Es werden 61 Steuerträger, 1 Fremder und 14 Rumänen gezählt.
- In der Kirche wird ein neues Männer- und Frauengestühl aufgestellt. Der
Fußboden wird mit Ziegeln ausgelegt.
- Eine neue Glocke wird angeschafft und an Stelle einer alten Glocke im Turm
installiert.
- Der Barockaltar wird in der Kirche aufgestellt.
- Die jetztige Kanzel mit Kanzeldeckel von Martin Stock, Maler in Hermann-
stadt, wird aufgestellt.
- Wegen einer Pestepidemie im Dorf gibt es einen Steuernachlass.
- Die mittlere Glocke wird angeschafft.
- Die evangelische Kirchengemeinde erwirbt eine in rumänischer Sprache
gedruckte Bibel für 40 fl. und 80 Denar.
- Zuwanderer aus dem Ausland treffen in Reußdörfchen ein.
- An der Kirche wird die jetzige Eingangstür angebracht.
- Großbrand in Reußdörfchen. Außer Kirche und Pfarrhaus brennt das ge-
samte Dorf ab.
- Es werden bulgarische Sprachreste aufgezeichnet.
- Wiederaufbau der Schule.
- Es wird erwähnt, dass die Ortsbewohner ein Gemisch aus Rumänisch und
ihrer slavischen Sprache sprechen.
- Auf dem Umschlag eines slavischen Gebetsbuches aus Kleinschergied
befindet sich eine lateinische Notiz, die übersetzt wie folgt lautet: "Die Ru-
thenen aus Reußdörfchen, Baumgarten, Großschergied und Kleinschergied
gehen in solchem Ausmaße in das rumänische Volkstum über, dass nach
einigen Jahren bei ihnen kaum noch Spuren der ursprünglichen Sprache
feststellbar sein werden."
- Es erfolgt auf Wunsch Neppendorfs eine Hattertbegehung zwischen dem
Gebiet von Neppendorf, Kleinscheuern, Reußdörfchen und Großau.
- Im Ort werden 298 Protestanten und 68 orthodoxe Gläubige (Rumänen
und Zigeuner) gezählt.
- In einer Presbyterialsitzung schlägt der Pfarrer vor, eine Bibel mit deutsch-
em und rumänischem Text zu kaufen. Der Vorschlag wird mit der Begrün-
dung abgelehnt, dass die Gemeindeglieder keine Rumänen seien. Es
wurde sodann der Ankauf einer nur deutschen Bibel beschlossen.
- Bei seiner Generalkirchenvisitation stellt Bischof G. D. Teutsch fest, dass
die Vorpredigt nach dem Willen der Gemeinde auf Sächsisch gehalten
wird, obwohl nur wenige Leute etwas davon verstünden.
Aus dem deutschen Gesangbuch werden Lieder gesungen, die wiederum
niemand verstünde. Erst die Hauptpredigt würde auf Rumänisch gehalten
("in der Muttersprache der Gemeinde").
- Es werden im Dorf insgesamt 519 evangelische Gemeindeglieder gezählt.
- Die evangelische Kirchengemeinde zählt 565 Gemeindeglieder.
- In Budapest findet eine Ausstellung siebebürgisch-sächsischer Abend-
mahlskelche statt. Unter den Exponaten befindet sich auch der vom Her-
mannstädter Goldschmied Sebastian Hann im 16. Jh. gearbeitete Kelch
aus Reußdörfchen.
- Die große Glocke wird angeschafft.
- Die Orgel, gebaut von der Firma Wegenstein aus Temeschburg, wird in der
Kirche aufgestellt.
- In Reußdörfchen gibt es 580 evangelische und 274 orthodoxe Bewohner.
- Im Januar des Jahres werden 54 Frauen und Männer zur Zwangsarbeit in
die Sowjetunion deportiert. - Es sollten nicht mehr alle in ihre Heimat zu-
rückkehren.
- Es wird ein Gemeindesaal als "Kulturheim" ausgebaut und in Gebrauch ge-
nommen.
- Mit einem Volksfest wird der ersten urkundlichen Erwähnung des Ortes vor
600 Jahren gedacht. Dabei kommt es zur Uraufführung des historischen
Theaterstückes "Beim Räuberbrunnen" von Ortspfarrer Walther Seidner.
- Anfang Dezember wird aus dem Turm der evangelischen Kirche die kleine
Glocke gestohlen. Die jugendlichen Diebe zersägten die Glocke, um sie als
Altmetall zu verkaufen.
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