Regierzeit |
Herrscher |
Jahr |
Ereignisse |
1705-1711 |
Kaiser Joseph I. |
1706,1710 1708 1711 |
- Die Pest wütet in Siebenbürgen.
- Rákóczi erleidet bei Trencín eine vernichten-
de Niederlage. Der Widerstand wird aber
bis 1711 aufrecht erhalten.
- Frieden von Sathmar (Religionsfreiheit wird
erneut anerkannt); Rákóczi wird in die Türkei
verbannt.
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1711-1740 |
Kaiser Karl VI. |
1715 1716-1718 1718 1733 1736-1739 |
- Umbenennung von Weißenburg in Karlsburg;
von 1715 bis 1735 erhält die Stadt einen mas-
siven Festungsring.
- Erster österreichisch-osmanischer Krieg (fin-
det außerhalb Siebenbürgens statt).
- Frieden von Passarowitz; Östereich erwirbt
den nördlichen Teil Serbiens, das Banat und
die Kleine Walachei (Oltenien).
- Ein Transmigrationspatent Karls VI. vom 15.
Juli ermöglicht die Zwangsumsiedlung von
Protestanten aus dem Salzkammergut nach
Siebenbürgen (zwischen 1734 und 1774
werden ca. 4000 Personen aus den österr.
Kernländern nach Siebenbürgen deportiert;
es bürgert sich für die Einwanderer der Name
"Landler" ein).
- Zweiter österr.-osmanischer Krieg (Siebenbür-
gen ist auch diesmal nicht betroffen); Verlust
von Belgrad und der Kleinen Walachei an die
Türken.
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1740-1780 |
Kaiserin Maria Theresia |
1744-1749 1762 1765 1770
1773 1774-1787 1777 |
- Zuwanderer aus der Markgrafschaft Baden-
Durlach lassen sich insbesondere in Mühl-
bach nieder.
- Siebenbürgische Militärgrenze wird errichtet.
- Siebenbürgen wird zum Großfürstentum er-
hoben.
- Weitere Zuwanderer aus dem Breisgau, der
Umgebung von Haunau und Straßburg, so-
wie aus dem Schwarzwald lassen sich im
Mediascher und Mühlbächer Stuhl nieder.
- Joseph II. besucht Siebenbürgen.
- Samuel von Brukenthal ist Gubernator Sie-
benbürgens.
- Das Schulgesetz "Ratio educationis" tritt in
Kraft.
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1780-1790 |
Kaiser Joseph II., seit
1765 römisch-
deutscher Kai- ser |
1782 1783 1784 1785 1786 1787 1790 |
- Die ungarische und die siebenbürgische Hof-
kanzelei werden vereinigt.
- Die erbliche Leibeigenschaft wird aufgehoben.
- Aufstand unter Horia, Cloşca und Crişan.
- 'Deutsch' wird als Amtssprache eingeführt.
- Der "Siebenbürgische Bote" wird in Hermann-
stadt als erste siebenbürgische Zeitung her-
ausgegeben.
- Aufhebung des Leopoldinischen Diploms von
1691; der Königsboden - und damit die säch-
sische Nationsuniversität - werden aufgelöst
und die Komitate neu geordnet.
- Erste allgemeine Volkszählung in Siebenbür-
gen.
- Brukenthal wird als Gubernator abgesetzt.
- Restitutionsedikt; die Nationsuniversität wird
wieder eingesetzt.
- Die Landesstellen werden von Hermannstadt
nach Klausenburg verlegt.
- Tod Josephs II.
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1790-1792 |
Kaiser Leopold II. |
1791 1792 |
- Die siebenbürgischen Rumänen wenden sich
mit der Bitte nach Gleichberechtigung und de-
mokratischer Mitbestimmung in einem Memo-
randum, dem sog. "Supplex Libellus Valacho-
rum", an den Kaiser.
- Landtag in Klausenburg; das sog. "Kuriatvo-
tum", das Vetorecht der Stände wird abge-
schafft. Es zählt fortan nur noch das Stimm-
recht der einzelnen Abgeordeneten.
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1792-1835 |
Kaiser Franz I. |
1795 1813-1815 1817 |
- Regulativpunkte für die sächsische Nation
(weitere Punkte folgen 1797 und 1805).
- "Freiheitskriege" gegen Napoleon. An den
Kämpfen ist auch das 1500 Mann starke,
sog. "grüne" Jägerbataillon aus Siebenbür-
gen beteiligt.
- Das Brukenthalpalais wird als Museum er-
öffnet. Es ist bis 1945 das größte Museum
in Südosteuropa.
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1835-1848 |
Kaiser Ferdinand V. |
1835 1840 1842 1844 1845 1848 |
- Die Kronstädter Allgemeine Sparkasse wird
gegründet.
- Der Verein für siebenbürgische Landeskunde
wird gegründet.
- 'Ungarisch' wird zur Amtssprache erhoben.
- Stephan L. Roth veröffentlicht seine Broschüre
"Der Sprachkampf in Siebenbürgen" und setzt
sich für die Gleichberechtigung der Rumänen
ein.
- Maximilian Moltke dichtet den Text zum "Sie-
benbürgenlied".
- Gründung des Siebenbürgisch-Sächsischen
Landwirtschaftsvereins.
- Die Wiener Märzrevolution greift auf Sieben-
bürgen über.
- Der Preßburger Landtag proklamiert einen
unabhängigen ungarischen Staat.
- Am 4. April gewährt die sächsische Nations-
universität den Rumänen auf dem ehemali-
gen Königsboden gleiche Bürgerrechte.
Die Sachsen sprechen sich gegen eine
Union mit Ungarn aus.
- Der Landtag beschließt am 30. Mai die Union
Siebenbürgens mit Ungarn; Kaiser Ferdinand
beugt sich dem Druck und billigt die Union.
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1848-1916 |
Kaiser Franz Joseph |
1849
1851 1853 1860 1863 1865 1866 1867
1868 1872 1876 1880 1885 1886-1889 1890 1898 um 1900 1901 1906 1907
1914 |
- Wiener Oktoberrevolution; Kaiser Ferdinand
dankt ab.
- Am 14. April wird im Reichstag die Unab-
hängigkeit Ungars von den Habsburgern pro-
proklamiert.
- Ein ungarisches Revolutionsheer unter Ge-
neral Bem erobert Siebenbürgen.
- Unter Regierungskommisar Csányi werden
zahlreiche Standgerichte abgehalten; am 11.
Mai wird Stephan L. Roth in Klausenburg
hingerichtet.
- Rumänische Soldaten unter Avram Iancu be-
reiten den ungarischen Truppen erhebliche
Verluste.
- Im Juni rücken russische und österreichische
Truppenverbände in Siebenbürgen ein.
- General Bem wird im Juli bei Schäßburg und
Großscheuern vernichtend geschlagen und
muss fliehen.
- Die ungarische Revolution scheitert endgültig
am 13. August mit der Kapitulation Kossuths
bei Világos.
- Die Habsburger erklären Siebenbürgen zum
Kronland.
- Verwaltungsreform mit Neueinteilung Sieben-
bürgens.
- Das seit 1583 geltende Eigen-Landrecht der
Sachsen wird durch das Österreichische Bür-
gerliche Gesetzbuch aufgehoben.
- Eine politisch "liberale" Ära beginnt mit die-
sem Jahr und währt bis 1867.
- Der siebenbürgische Landtag wird nach Her-
mannstadt einberufen; es werden Vorschläge
zur Gleichberechtigung der Nationalitäten dis-
kutiert.
- Klausenburger Unions-Landtag.
- Preußisch-österr. Krieg mit Niederlage der
Habsburger bei Königgrätz.
- Österreich muss auf Forderungen Ungarns
eingehen.
- Österr.-ungarischer Ausgleich; Bildung einer
Doppelmonarchie.
- Anschluß Siebenbürgens an Ungarn.
- Georg Daniel Teutsch wird zum sächsischen
Bischof gewählt; der Bischofssitz verlagert
sich von Birthälm nach Hermannstadt.
- Unions- und Nationalitätengesetz.
- Erster Sachsentag in Mediasch.
- Choleraepidemie in Siebenbürgen.
- Gründung der Universität in Klausenburg.
- Aufhebung des Königsbodens und neue Ver-
waltungseinteilung.
- Gründung des Siebenbürgischen Karpathen-
vereins.
- 1. Raiffeisengenossenschaft wird von Carl
Wolff gegründet.
- Zollkrieg zwischen Ungarn und Rumänien.
- 2. Sachsentag in Hermannstadt.
- Ungarisches Ortsnamengesetz tritt in Kraft.
- Auswanderung vieler Siebenbürger Sachsen
nach Amerika.
- In Kronstadt wird das erste Kino eröffnet.
- Friedrich Teutsch wird zum sächsischen Bi-
schof gewählt.
- Apponyisches Schulgesetz stellt alle Schulen
unter staatliche Aufsicht und verlangt von den
Schülern ungarische Sprachkenntnisse.
- Der Thronfolger Franz Ferdinand wird in Sa-
rajevo ermordet; Beginn des 1. Weltkrieges.
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1916-1918 |
Kaiser Karl IV., letzter Herrscher aus dem Hause Habsburg |
1916
1918 |
- Geheimvertrag zwischen Rumänien und den
Ententemächten; Siebenbürgen wird Rumä-
nien ca. bis zur Theißlinie zugesichert (17.
August).
- Kriegserklärung Rumäniens an die Öster-
reichisch-Ungarische Monarchie (27. August);
es erfolgt die Besetzung Südsiebenbürgens.
- Die rumänischen Truppen werden im Oktober
aus Siebenbürgen hinausgedrängt; im De-
zember besetzen Truppen der Mittelmächte
Bukarest.
- Waffenstillstand der Mittelmächte (am 4. No-
vember Österreich, am 11. November das
Deutsche Reich).
- Am 16. November dankt Kaiser Karl IV. ab.
- Ungarn wird zur Volksrepublik unter Bela Kun.
- "Karlsburger Beschlüsse" vom 1. Dezember:
die Nationalversammlung der siebenbürgi-
schen Rumänen beschließt den Anschluss
Siebenbürgens an Großrumänien.
- Ein Dekret zur Agrarreform wird beschlossen.
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